Worauf wir stehen – Funde aus Kuchl
Ab 5. Mai ist im Museum Kuchl die Sonderausstellung „Worauf wir stehen – Funde aus Kuchl“ zu sehen. Die zahlreichen, und der Allgemeinheit großteils unbekannten, Grabungen, die seit 1876 im Kuchler Tal durchgeführt wurden, sowie die aktuellen Forschungen des Museumsvereins im Rahmen des Projektes „Archäologie Georgenberg“ bilden die beiden Themenschwerpunkte.
In Zusammenarbeit mit einigen der führenden Archäologen im Land Salzburg entstand eine Ausstellung die umfassend über die Grabungsgeschichten der wichtigsten Fundorte im Kuchler Raum informiert. Der archäologische Siedlungsschwerpunkt Georgenberg, die römischen Gutshöfe Irlerbauer und Scharfetter und auch die prähistorischen Fundplätze Penznbichl, Rehrlpalfen und Nikolausberg werden eingehend beschrieben und in Verbindung mit, an den jeweiligen Fundplätzen geborgenen, Exponaten übersichtlich präsentiert. Auch der jüngeren und älteren Geschichte entlang der Taugl ist ein eigener Bereich gewidmet.
Aktuelle Forschungsergebnisse aus der wissenschaftlichen Aufarbeitung von Altgrabungen aus den Jahren 1962/63 durch die Universität Salzburg, die im Rahmen des Projektes „Archäologie Georgenberg“ durchgeführt wurden, und den bisher bekannten Forschungsstand ergänzen und z.T. sogar revidieren sowie heute übliche archäologische Untersuchungsmethoden bilden den zweiten Themenschwerpunkt.
So konnte z.B. im Rahmen der Aufarbeitung der Altfunde durch die C14-Analyse der ausgestellten Skelettfragmente nachgewiesen werden, dass sich tatsächlich unter der heutigen Kirche St. Georg jene frühchristliche Kirche befindet, in der der hl. Severin in Cucullis gepredigt hat. Sie ist somit die einzige, bisher aufgedeckte, frühchristliche Kirche im Land Salzburg.
Die Möglichkeiten, die der modernen Archäologie durch den Einsatz moderner Technologien zur Verfügung stehen, und wie diese Technologien im Rahmen des Projektes „Archäologie Georgenberg“ zum Einsatz kommen, werden übersichtlich aufgezeigt. Themenbereiche, wie Konservierung, Restaurierung und Archivierung, sowie die allgemeine Rechtssituation in Österreich zur Bergung von Funden runden das Gesamtbild ab.
Zahlreiche, zum Teil bisher noch nie der Öffentlichkeit zugängliche, Exponate aus den o.a. Grabungen, sowie aktuelle Neufunde belegen die bedeutende Besiedelungsgeschichte des Kuchler Tales. In gewohnt ansprechender Weise und mit multimedialer Unterstützung werden Exponate der Jungsteinzeit bis in die Neuzeit, sowie zum Teil auch kurios anmutende Funde, dem Besucher vorgestellt. Exponate in der Dauerausstellung ergänzen die Sonderausstellung. Ein begleitender Katalog fasst den Inhalt der Ausstellung übersichtlich zusammen.